Neuseeland Südinsel

Wir lassen die Anke-Sophie in Whangarei  aufgebockt an Land zurück und fahren mit unserem Toyota Camry für vier Wochen nach Süden, um hauptsächlich die Südinsel von Neuseeland zu erkunden. Unser Ziel ist, so viel wie möglich zu wandern, um die Seebeine wieder zu Landbeinen zurückzuentwickeln.  Wir fahren über  Cambridge nach Rotorua, wo wir eine erste kleine Wanderung um den blue lake unternehmen. Wir suchen uns einsame Plätze zum Campen abseits der Straße. Weiter geht es über Whanganui, wo wir endlich schöne alte Gebäude finden, nach Wellington, von wo aus wir mit der Fähre nach Picton übersetzen wollen. Wir schlafen in der Jugendherberge und sehen die Skyline aus unterschiedlichen Perspektiven von Spaziergängen entlang der Hafenpromenade und vom Mount Victoria aus.

Achtung Kiwi auf Skiern

Achtung Kiwi auf Skiern

NZ 020

Whanganui

Whanganui

Strandgut an der Küste vor Whanganui

Strandgut an der Küste vor Whanganui

Wellington Harbour

Wellington Harbour

Wellington von Mount Victoria

Wellington von Mount Victoria

Bei der Überfahrt nach Picton vermissen wir bereits die Anke-Sophie, hätten wir diesen Weg ja auch mit ihr segeln können. Freunde haben uns aber davon abgeraten, da das Wetter in dieser Region doch sehr wechselhaft ist und wir wollen ja auch endlich mal mit Wanderschuhen unterwegs sein. Trotzdem werden wir reumütig, als wir durch die traumhafte Fjordlandschaft des Queen Charlotte Sounds fahren.

Einfahrt in den Queen Charlotte Sound

Einfahrt in den Queen Charlotte Sound

NZ 066

Wir finden einen kleinen DOC Campground direkt am Meer am Queen Charlotte Sound und werden diese im weiteren Verlauf noch sehr schätzen lernen. Sie sind vom Department of Conservation meist in den Nationalparks angelegt, kosten wenig und bieten neben Plumpsklo meist einen Wasserhahn und oft eine „kitchen shelter“, wo wir mit unserem Spirituskocher und Geschirr von Bord vom Wetter unabhängig kochen können. Am Morgen unternehmen wir den einen Teil des Queen-Charlotte-Tracks, der eigentlich mehrtägig ist, aber die Hütten sind alle ausgebucht, sodass wir uns mit dem ersten Teil begnügen und hin und zurück wandern.

Schauer im Queen Charlotte Sound

Schauer im Queen Charlotte Sound

Das eigentliche nächste Ziel war der Abel Tasman National Park, aber da die Hütten auf dem häufig begangenen Küstenweg alle belegt waren, sind wir in den Kahurangi Nationalpark ausgewichen. Unterwegs dorthin waren wir einmal nachts ganz begeistert, da wir beim Campen einen Vogel beobachten, den wir für den seltenen, fast nie anzutreffenden Kiwi hielten. Später stellt sich heraus, es ist lediglich ein Weka, die sehr frech auf Lebensmittel zugehen und kaum zu vertreiben sind. Wir sind zur Mount- Arthur- Hütte gewandert, haben dort übernachtet und haben am nächsten Morgen den Aufstieg zum Gipfel gemacht, unsere erste Bergtour, endlich mal wieder im Gebirge. Wir haben Glück,  in der DOC-Hütte noch einen Platz zu bekommen, denn die Hütte hat nur 8 Plätze. Letztendlich schlafen wir zu elft in der Hütte und weitere ca. 6 Wanderer nächtigen außerhalb in Zelten oder unter freiem Himmel. Wir sind sehr spartanisch ausgerüstet, denn wir haben kein Zelt und keine Matten dabei und unser Spirituskocher war uns zu schwer. Wir stehen früh auf nach einer gemütlichen Nacht in der Hütte.  Erstaunlicherweise hat keiner geschnarcht. Herrliches Wetter macht uns den Aufstieg zum Genuss. Ich freue mich nach langer Zeit, das Berggefühl wieder in mir zu haben. Die letzte Tour ist lange her, ja es war eine Bergtour mit Gerd im Hochallgäu. Wieder zurück am Parkplatz entscheiden wir uns hier zu bleiben, die Bergansichten zu genießen,  uns ein Essen zu kochen und noch einmal in der Höhe von 930 m zu übernachten, auch wenn es nachts deutlich kalt wird.

Nein, kein Kiwi sondern ein Weka

Nein, kein Kiwi, sondern ein Weka

Über den Wolken am Mount Arthur

Über den Wolken am Mount Arthur

NZ 093

Annette feiert ihren Geburtstag stilecht mit mir, Monique und Pieter im Weingut Waimea bei Nelson. Wir haben zusammen einen wunderschönen Abend bei einem fantastischen Weinmenü. Neben den Geschenken, die wir morgens besorgt haben, wird Annette mit original holländischen Leckereien verwöhnt. Wir gönnen uns zur Feier des Tages ein Motelzimmer. So viel Platz und Bequemlichkeit hatten wir seit Monaten nicht.

Annettes Geburtstagsfeier mit Monique und Pieter

Annettes Geburtstagsfeier mit Monique und Pieter

Wir fahren zu dem Nelson Lakes Nationalpark und werden nach einem schönen Spaziergang bei herrlicher Abendstimmung von Mücken und schwarzen Sandflöhen beinahe aufgefressen. Wir wussten es ja, dass uns das droht, und hatten mit Spray und Moskitonetzen vorgesorgt, dennoch war das Kochen und Essen kein Vergnügen. Es gehört aber einfach zu Neuseeland dazu und wir verlieren nicht die Nerven.

Lakes Nelson National Park

Lakes Nelson National Park

Wir fahren über den Lewis Pass von West nach Ost und besuchen Hanmer Springs, wo wir uns in ein mondänes Skiresort in der Schweiz versetzt fühlen. Alles ganz nett, aber wollen wir bei glühender Sonne und 30°C wirklich in über 40° heiße Thermalquellen steigen? Wollen wir nicht und entscheiden uns für das Café und einen gemütlichen Abend auf einem Zeltplatz. Wir sind erstaunt, wie viel Deutsche hier am anderen Ende der Welt unterwegs sind.

Schlowly hatte uns eine Adresse in Christchurch an der Ostküste vermittelt,  wo wir nette Freunde von ihm besuchen sollten. Wir treffen Beth und Toby in ihrem neuen Haus in den Bergen von Heathcote Valley. Ihr altes Haus mussten sie nach dem starken Erdbeben von 2011 aufgeben, denn es war nicht mehr zu nutzen, da das obere Stockwerk nach den unglaublichen Stößen (mit einer Beschleunigung von 2,4 g) seitlich versetzt war. Toby hatte von seinen ergreifenden Erlebnissen berichtet. Er war gerade beim Joggen -wie sollte es anders sein, denn er ist Extremsportler-, als sich plötzlich die Straße unter ihm heftig bewegte mit Wellen wie auf hoher See. Die Häuser um ihn herum schwankten bedenklich und fielen teilweise in sich zusammen. Er traf eine Weile keine Menschenseele, erst in einem Park, wo sich hunderte in Panik versammelt hatten. Er hatte nichts bei sich und konnte auch nicht mehr in sein Haus zurück und konnte zunächst keinerlei Informationen über seine Familie bekommen. Wir sehen auch vier Jahre danach überall die Spuren des Bebens. (hier verweise ich auf den Block von Lisa)

Mit Beth unternehmen wir einen wunderschönen Ausflug nach Akaroa auf eine Halbinsel, die aus drei ehemaligen Vulkanen besteht und in deren Krater ein Naturhafen liegt mit einer Verbindung zum Meer. Wir denken wieder an Anke-Sophie und bedauern, nicht mit ihr hier zu sein. Die tiefliegenden Wolken erzeugen eine ganz besondere Stimmung und wir sind begeistert von den Ausblicken, die sich nach jeder Kurve neu ergeben. Obwohl Beth aus Südafrika kommt, kann sie uns so viel über die lokalen Maori erzählen. In Little River besuchen wir ein Museum im alten Bahnhof, trinken Kaffee und später essen wir Fish and Chips.

Akaroa bei Südinselwetter

Akaroa bei Südinselwetter

NZ 152 NZ 155

Toby und Beth vor ihrem neuen Haus

Toby und Beth vor ihrem neuen Haus

Am Abend fahren wir auf den Hausberg und finden bei einem Spaziergang tolle Ausblicke aus dem Nebel über die umliegenden Bergrücken von Tauhinu Koroiko. Bei den Befestigungsanlagen aus dem zweiten Weltkrieg kommen wir ins Grübeln. Die Deutschen begannen einen Krieg, in dem selbst am anderen Ende der Welt die Neuseeländer sich gegen die Japaner schützen mussten. Wir erfahren, dass die Neuseeländer im Krieg die größten Verluste pro Einwohnerzahl erdulden mussten, weshalb wir auch an so vielen Stellen Mahnmale in Neuseeland finden.

Fjord bei Christchurch

Fjord bei Christchurch

Blick aus einem Bunker aus dem zweiten Weltkrieg

Blick aus einem Bunker aus dem zweiten Weltkrieg

Wir sind so froh, dass wir Beth, Toby und Jena kennen lernten. Wir hatten wunderbare zwei Tage miteinander, leider nicht mehr, denn wir haben ja wie immer keine Zeit und müssen weiter in den Süden.

Auf dem Weg zur Westküste stoppen wir bei den Felsformationen von Castle Rock, die uns an die Küste von Virgin Gorda erinnern, und bei Cave Stream wartet ein besonderes Erlebnis auf mich. Toby hatte uns erzählt, dass man hier durch ein enges nur ein Meter breites Höhlensystem unter dem Berg hindurch entlang eines unterirdischen Flusses wandern kann. Allerdings muss man sich überwinden, in hüfttiefem Wasser durch enge nur 1 – 1,5 m hohe Höhlenschluchten in totaler Finsternis zu klettern, was man hier caving nennt.

Castle Rock

Castle Rock

Eingang zum Cave Stream

Eingang zum Cave Stream

Am Arthur Pass übernachten wir auf einem einfachen DOC Camp-Ground und treffen nette Franzosen, die mit schweren Rucksäcken unterwegs sind und sich schon seit einer Woche querfeldein durch Flußtäler und über Berge durchschlagen. Es erinnert uns an die Extremtouren,  die Toby zu Fuß,  Rad und Kanu unternimmt und dann dabei lediglich eine Stunde pro Nacht zum Schlafen kommt. Nichts für uns. Wir wandern auf dem Bealey Spur Track zu einer kleinen Gebirgshütte und erfreuen uns an den wechselnden Blicken auf die uns umgebenden Gebirgszüge am Arthur Pass und an den sich unter uns durch die Täler meandernden Flussbetten. Riesige breite Kieselsteinstreifen durchziehen die wolkige Landschaft.

zum Arthur Pass

Zum Arthur Pass

Auf dem Weg zur Bealey's Hut

Auf dem Weg zur Bealey’s Hut

Unter uns die Flußtäler

Unter uns die Flusstäler

Landschaftlich ein toller Höhepunkt,  aber die Mücken und schwarzen Sandfliegen am Abend treiben uns beinahe in den Wahnsinn. Wir müssen uns in unser Auto flüchten und nachdem wir die Fenster mit Moskitonetzen verhängt haben, sind wir dabei, hunderte dieser Exemplare zu killen. Der Erfolg ist nur mäßig. Ab jetzt geht es die Westküste entlang nach Süden. In Hokitika legen wir einen Stopp zum Einkaufen ein und besichtigen am Strand Skulpturen aus Strandgut .

Kunst aus Strandgut bei Hokitika

Kunst aus Strandgut bei Hokitika

In Ross finden wir den wichtigsten Ort während des Goldrausches zwischen 1860 und 1915. Einiges aus der Zeit des Goldfiebers entdecken wir auf einer Rundwanderung. Da wieder ein Grund zum Feiern besteht, gönnen wir uns ein Zimmer in Hari Hari, einem skurrilen kleinen Ort nicht weit vom Franz-Josef-Gletscher. Annette ist auf den Tag genau ein Jahr unterwegs. Wir entscheiden uns auch für ein Motelzimmer, da es immer wieder schauert und Campen nicht so reizvoll ist. In diesem Ort ist die Zeit stehen geblieben, was die Ausstattung der Zimmer und die Häuser im Dorf betrifft. Wir haben auf das Einjährige von Annette mit einem „kühlen“ Bierchen angestoßen. Auch ein Vorteil eines Motels. Da das einzige ortsansässige Restaurant des Dorfes den Charme einer heruntergewirtschafteten DDR-TRANSIT-RASTSTÄTTE mit original Möbeln hat, kochen wir lieber selbst und sparen mal wieder viel Geld. Nein, sagt Annette,  das Essen wird ja nur verschoben.NZ 206

Der Franz-Josef-Gletscher,  der mir schon vor Jahrzenten ein Begriff war, ist enttäuschend. Die Gletscher sind durch die Klimaerwärmung so zurückgegangen, dass kaum mehr etwas übrig ist. Die Neuseeländer haben ihn auch so weiträumig abgesperrt, dass man ihn nur mit dem Helikopter erreichen könnte. Diese 500 $ pro Person sparen wir uns. Stattdessen eine zweistündige Wanderung zum Gletscherfuß zwischen zwei Schauern. Wir lernen, Neuseeland ist fantastisch, aber sobald man an einen bekannten Platz fährt, wimmelt es von Touristen. Generell ist das Wetter an der Westküste sehr unbeständig und auch den Foxgletscher sehen wir nur kurz.

Franz-Josef-Gletscher 2015

Franz-Josef-Gletscher 2015

Hier sieht man den schlimmen Rückgang der Gletscher

Hier sieht man den schlimmen Rückgang der Gletscher

Wir fahren weiter nach Süden bis Wanaka,  wo wir zum Lake Diamond und auf den Mountain Rock wandern. Wir wollten zum  Rob Roy Gletscher wandern,  aber es sind ordentliche Regenschauer angesagt  und die unbefestigte Straße führt über neun Furte hinweg. Deutliche Warnschilder lassen uns nachdenklich werden und wir verzichten auf dieses Abenteuer. Lieber zurück und dafür ins Café…

Auf der Fahrt nach Haast

Auf der Fahrt nach Haast

Lake Wanaka vom Mt. Diamond

Lake Wanaka vom Mt. Diamond

NZ 268Das Wetter wird besser, wir wandern von Wanaka aus den Motatapu Track entlang zur Fern Burn Hut und übernachten dort. Wir treffen u.a. zwei Neuseeländer,  die den ganzen Fernwanderweg Te Araroa vom Norden der Nordinsel bis zum Süden der Südinsel laufen. Das sind 2.800 km von Cape Reinga nach Bluff in 115 Tagen.

Die Fern Burn Hut

Die Fern Burn Hut

Freie Kunst unterwegs

Freie Kunst unterwegs

Am 07.02. frühstücken wir auf der Hütte ohne Kaffee und Tee, aber mit einer Geburtstagskerze, die Annette für mich entzündet hat. Nach dem dreistündigen Abstieg ist Bescherung. Ich darf meine Geschenke auspacken, die Annette von der Nordinsel mitgebracht hat bzw. in geheimer Mission auf der Südinsel gekauft hat. Wir hatten vor, meinen Geburtstag in Queenstown zu feiern, aber es ist dort so touristisch,  dass wir einfach durchgefahren sind, ohne anzuhalten. Nächstes Ziel ist Cromwell.  Dort ist alles ausgebucht,  da die Neuseeländer langes Waitangi- (siehe Bericht Bay of Island) Wochenende feiern. Unsere Nerven werden beansprucht, denn weder Dusche noch Bett oder Restaurant sind klar, aber wir fahren bei bestem Wetter durch eine wunderschöne Landschaft einfach immer weiter. Dann finden wir ein B&B in der Mitte von nirgendwo.  Ein sehr nettes Haus mitten in einem Olivenhain „Ardgour“ , wenn das nicht unser ist. Aber das Zimmer soll 180 $ kosten, zu viel für unser Reisebudget. Die Lösung ist, dass wir zum halben Preis in der zum netten kleinen Zimmer umgebauten Garage schlafen dürfen. Duschen im Haupthaus bei unserer Gastgeberin. Ein Restaurant gibt es nicht. Claire bietet an, die Tiefkühltruhe zu plündern und findet Lammfleisch. Dann gräbt sie frische Kartoffeln aus dem Garten, zudem gibt es Annettes Lieblingsgemüse: Dicke Bohnen. Ich darf als Grillmeister den brandneuen BBQ einweihen. Wir steuern den Rotwein bei. Fertig ist das beste Geburtstagsessen, das man sich vorstellen kann, und dazu die wunderschöne Aussicht auf Olivenhain und Berge im Hintergrund. Es stellt sich heraus, dass wir Claires erste Gäste sind, denn sie und ihr Mann haben das Anwesen gerade erst übernommen. Zum Nachtisch gibt es frische Himbeeren und Pflaumen aus dem Garten mit etwas Joghurt. Claire kommt, nachdem sie die Schafe mit Wasser versorgt hat, mit einem Käse zu uns und leistet uns Gesellschaft und erzählt aus ihrem Leben (sie hatte eine Professur als Kinder-Psychologin in Dunedin). Nach einer extrem ruhigen Nacht, in der wir nur kurz die Schafe hörten, gibt es englisches Frühstück vom Feinsten…

Nun haben wir schon so viel Zeit und es reicht bei Weitem noch nicht. Wir entschließen uns, auf die Fahrt zum Milford Fjord oder in den tiefsten Süden zu verzichten, denn es wären sehr viele zusätzliche Kilometer und wir hätten eben nicht die Zeit, es zu genießen.  Stattdessen besuchen wir den Mt. Cook und finden direkt unterhalb der Gletscher einen ausgesprochen schön gelegenen DOC Campground. Wir laufen am Nachmittag den leichten Hooker Valley Track, der sich wunderbar entlang der Moränen bis zum Mt. Cook zieht. Der Weg führt über drei Hängebrücken und eröffnet fantastische Blicke zu den Gletschern, die über uns an den Berggipfel hängen. Auch hier muss man es so sagen, denn es sind nur noch die Reste früherer riesiger Gletscher, die in den letzten Jahrzehnten stark zurück gegangen sind. Es erschrickt uns sehr, das Ausmaß des Rückgangs zu sehen. Dort, wo vor wenigen Jahren noch Gletscher lagen, finden sich heute nur noch Gletscherseen zwischen grauen Gesteinsmassen. Die ganze Kulisse wird immer wieder von dem Krachen abstürzender Eismassen, dem Kalben der Gletscher, untermalt.

Mount Cook im Dunst

Mount Cook im Dunst

Gletscher am Wegesrand zum Mont Cook

Gletscher am Wegesrand zum Mount Cook

Langsam kommt er näher

Langsam kommt er näher

Eisberge im Gletschersee

Eisberge im Gletschersee

Der Gipgel von Mont Cook

Der Gipfel von Mount Cook

Ein letzter Blick zurück

Ein letzter Blick zurück

Wir sind zwar gewarnt, dass wieder schlechtes Wetter heranrückt, sind aber dann nachts doch immer wieder wach, denn das Auto wird von sehr starken Windböen, laut Wetterbericht wohl 100 km/h, durchgeschüttelt und starke Schauer klopfen uns aufs Dach. Ein Glück, dass wir mit dem  Auto und nicht mit der Anke-Sophie unterwegs sind. Wir haben das Auto gut geplant nahe an der „Kitchen Shelter“ geparkt, um morgens nicht zu nass zu werden. Nach dem Frühstück flüchten wir und sehen die Bergwelt in einem ganz anderen Licht. Gestern in gleißendem Abendlicht, heute durch Nebel- und Schauerschwaden. Wir fahren bei wechselndem Wetter weiter Richtung Norden, nach einer Übernachtung in Geraldine, ins Mid-Canterbury, um dort wieder bei herrlichem Kaiserwetter den Scotts Saddle Track zum Mount Hutt zu gehen. Wir wandern am Rande der Gebirgskette mit abwechslungs-reichen Blicken in die Berge und die Tiefebene.NZ 330 NZ 326 NZ 324

Auf dem Rückweg zur Fähre in Picton stoppen wir in Kaikoura, um bei einem Spaziergang entlang der Klippen Seehunde zu beobachten. Wieder eine traumhafte Landschaft, durch die wir entlang der Küste nach Norden fahren. Unser Ziel ist Blenheim in Marlborough,  das größte Weinanbaugebiet Neuseelands, um hier „wine and dine“ zu genießen. Wir lieben die Kontraste und geben unser Geld lieber für einmal gut essen gehen aus, als in teuren Hotels zu schlafen.

Weinberge bei Blentheim

Weinberge bei Blenheim

Die Felsen vor Kaikoura

Die Felsen vor Kaikoura

Müder Seehund

Müder Seehund

Mit der Fähre geht es wieder zurück zur Nordinsel nach Wellington. Eine halbe Autostunde nördlich holen wir nach, was wir die ganze Zeit auf der Südinsel nicht geschafft haben, wir treffen Lisa und Fabio in Upper Hutt zu einem netten Abend beim“ Inder“.

Am Abend darauf übernachteten wir schon kurz vor unserem letzten Ziel auf dem Mangahuia DOC und stehen um 6 Uhr auf.  Geplant ist die Tongariro-Überquerung, von der uns schon Monique und Pieter vorgeschwärmt hatten. Das Auto bleibt beim Ende der Route stehen, von wo ich einen Bustransfer um 7:50 von Ketetahi nach Mangatepopo habe, wo mich Annette erwartet. Dort beginnen  wir unsere Tour durch die Vulkanlandschaft, die uns nach einem langen Anstieg über den Süd- und dann den Nordkrater des Tongariro Vulkans bis ins Tal auf der anderen Seite bis zum Auto  führt. Insgesamt 20 km Wanderung in 6,5 Std inkl. Pausen. Danach sind die Beine aber müde. Die Tour hat uns ausgesprochen gut gefallen, nur hatten wir Mühe, die „Armada“ von anderen Wanderern auszublenden. Der Busfahrer erzählte mir, dass pro Jahr 180.000 Wanderer diesen Track laufen. Bei dieser Zahl ist klar, dass wir ab und zu Schlange stehen. Was zählt ist die überwältigende Vulkanlandschaft, wir laufen zwischen Kratern, Bergseen und Dampfschwaden und das hilft uns, den Massentourismus auszublenden. Wir hatten davor genügend einsame Wanderungen.

Tongariro Alpine Crossing

Tongariro Alpine Crossing

NZ 383

Die Kraterseen

Die Kraterseen

Tongariro Krater

Tongariro Krater

Heißer Dampf beim Abstieg

Heißer Dampf beim Abstieg

Eine kleiner Zwischenfall mit dem Auto wird für organisatorischen Aufwand in den nächsten Tagen sorgen. Auf dem Parkplatz ist uns ein Idiot in die Autotür gefahren. Er konnte kein Englisch und hatte keine Papiere dabei und war kaum in der Lage, seinen Namen zu schreiben, fuhr aber einen dicken Ford. Naja, ich habe das Kennzeichen und einen Zeugen. Es folgen Gespräche mit der Polizei, unserer Versicherung und der Mietwagenfirma und diverse Emails. Wir können zum Glück weiterfahren, aber beide Türen auf der Fahrerseite (hier rechts) gehen kaum mehr auf und zu.

In Auckland machen wir Mittagspause vom Fahren und besuchen die Art Gallery, deren Architektur und  Ausblicke einen schönen Abschluss unserer Reise zum Süden Neuseelands bilden. Daheim wartet jede Menge Arbeit auf uns, denn das Boot braucht u.a. ein neues Antifouling und muss komplett poliert werden, bevor wir nach Australien fliegen.

Blick aus der Art Gallery Auckland

Blick aus der Art Gallery Auckland

Annette wieder am Tablet

Annette wieder am Tablet

NZ 423

4 Antworten zu “Neuseeland Südinsel

  1. Liebe Annette, lieber Thomas, Ihr haltet mich vom Arbeiten ab mit Eurem tollen Reisebericht. 🙂 Dass ich immer noch nicht ausführlicher geschrieben habe, tut mir leid, ist aber nicht vergessen! Ich wünsche Euch, dass Ihr die Arbeit am Schiff gut packt und dann eine wunderbare Australien-Reise habt. Alles Liebe, Eure Annette*

  2. Liebe Annette*,
    es ist doch schön, wenn es mir gelingt, dich so von der Arbeit abzuhalten… Bitte keinen Druck. Die Arbeiten am Boot sind fast abgeschlossen, wir schwimmen schon wieder…Euch eine schöne Zeit in Berlin!

  3. Ihr Lieben – wieder einmal ein großes und spannendes Geschenk von euch: der Bericht aus Neuseeland! Danke für all die erzählten Erlebnisse und Eindrücke und die großartigen Fotos; ich bin regelrecht eingetaucht in Erinnerungen, so, wie beim Lesen von manchen eurer mails der letzten Wochen. Schön, wie ihr das Kontrastprogramm genießen konntet, auch wenn das Wetter nicht immer auf eurer Seite war! Ich wünsche euch viel Freude beim Weiterplanen und -reisen!

  4. Ahoy There! So wonderful to see your South Island Tour as there were many places that you visited that we did not (e.g. Mt Cook was amazing) and when you visited similar places, you did so more deeply (e.g. Tongariro).

    We too have run into many Germans during our South Island tour. I think it is because you love the outdoors and gravitate to the trails like a fish to water…. and New Zealand certainly has a lot of trails to offer.

    In addition to the beautiful landscape shots, I have total envy of your Kiwi sign (better than the one I found) and love the Art Out of Flotsam and Free Art shots.

    Was great to see you on your tour albeit on the North Island. Look forward to seeing you again soon.

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