Australien

Wir fliegen nach Sydney, um dort unsere Australienreise mit einem Höhepunkt zu beginnen. Das Land ist viel zu groß, um alle Regionen zu sehen, deshalb wollen wir uns auf wenige Ziele beschränken. Wir planen später mit einem Mietwagen von Adelaide nach Melbourne zu fahren und von dort für zwei Wochen Tasmanien zu besuchen.

Das Sydney Opera House zieht uns magisch an. Ich habe 13 Jahre für das Ingenieurbüro Arup gearbeitet. Für Ove Arup war es ab 1956 das bedeutendste Gebäude und in der damaligen Zeit eine ingenieurtechnische Pionierleistung, das Gebäude mit dem dänischen Architekten Jørn Utzon zu planen. Utzon war zu diesem Zeitpunkt noch kaum bekannt, auch wenn er Kontakte zu großen Architekten wie  Mies van der Rohe und Le Corbusier pflegte. Die Opera of Sydney wurde 1973 eröffnet. Leider ohne den Architekten,  denn dieser wurde von der damaligen Regierung genötigt, seinen Auftrag nach dem Rohbau abzugeben. Erst 1999 versöhnte sich Australien wieder mit ihm und beauftragte ihn mit den Umbaumaßnahmen und der Renovierung, nun auch einschließlich der Innenausstattung.

Sydney Opera House von der HarbourBridge gesehen

Sydney Opera House von der Harbour Bridge gesehen

aus der Stadt gesehen

aus der Stadt gesehen

von der Fähre aus gesehen

von der Fähre aus gesehen

Das Opera House bei Nacht und wir hören Tosca

Das Opera House bei Nacht und wir hören Tosca

Aus der ganzen Stadt fallen immer wieder unsere Blicke auf die imposante Dachkonstruktion,  die uns an Segel erinnern: vom Botanischen Garten aus, zwischen den alten Häusern im Stadtteil The Rocks aus den Siedlerjahren, von der Sydney Harbour Bridge oder von der Fähre aus, die uns von der Watsons Bay zurückkommend um das Gebäude fährt. Wir wollen das Opernhaus auch von innen bewundern und verbinden dies mit unserem Wunsch, Kultur nachzuholen. Wir buchen Karten für „Tosca“. Schließlich sind wir länger als ein Jahr unterwegs und wir vermissen das kulturelle Angebot von Berlin schon ab und zu. Sydney ist eine fantastische Stadt, um unsere Wünsche zu befriedigen. An einem Regentag besuchen wir morgens das Museum of Contemporary Art und lernen einiges über aktuelle australische Kunstströmungen. Wir erfahren viel über die Künstler anhand von Videos, die über ihren Werdegang, ihre Werke und die Ausstellung erzählen. Das Thema Farben spielt eine Rolle und ich werde dazu inspiriert, mit einem besonderen Blick dafür durch die Stadt zu streifen und fotografiere das eine oder andere Bunte als Hobbykünstler. Ein anderer Schwerpunkt ist die Kunst der Aborigines.

In der Arkade "The Strand"

In der Arkade „The Strand“

Alt und Neu: von The Rocks aus gesehen

Alt und Neu: von „The Rocks“ aus gesehen

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Wir tanken Kunst

Wir tanken Kunst

Den Tag schließen wir mit einem besonderen Event ab. „Art After Hours“ in der Art Gallery Of New South Wales. Von 18 bis 22 Uhr schauen wir uns die Ausstellung „POP to POPISM“ an. Eine großartige Veranstaltung,  in der über 200 Werke von 70 Künstlern aus allen Phasen des Pop bis zum Postpop gezeigt werden. Wir sehen nicht nur die Bilder der Größen aus der Zeit des American Dream wie Andy Warhol, Roy Lichtenstein und Tom Wesselmann, sondern auch Australiens und Europas wie Gerhard Richter. Wir schlendern durch die Etagen der Galerie,  trinken einen Wein und hören einem Livekonzert zu, dessen Klänge uns durch die anderen Ausstellungen begleiten.

Ein Thema der Ausstellung: Farben

Ein Thema der Ausstellung: Farben

Das Original

Das Original

Angeregt dadurch sehe ich Kunst im Alltag

Angeregt dadurch sehe ich Kunst im Alltag

In der Ausstellung POP to POPISM

In der Ausstellung „POP to POPISM“

Unser Motto: Wir sparen Geld, indem wir in einem Backpackerhostel absteigen, und geben es dann für das Schöne und Feine aus, das meiste frisst jedoch die „Anke-Sophie“, die wir immer schnell vermissen. Wir lassen uns vier Tage durch Sydney treiben. Sydney ist eine 4,5 Milionenstadt und wir fühlen uns wohl hier. Die Menschen sind sehr international, alleine 28% sind Chinesen. Die Straßen sind voll von Menschen, eine angenehme Mischung aus Büroangestellten und Touristen, auch viele junge Menschen sind unterwegs. Vieles erinnert uns an Berlin, auch wenn man die Städte nicht vergleichen kann.

Unsere Unterkunft im Backpackerhostel

Unsere Unterkunft im Backpackerhostel

Essen beim Chinesen

Essen beim Chinesen

Wir fliegen nach Adelaide und mieten uns dort für 10 Tage ein kleines Auto. Adelaide klingt nach Kleinstadt, hat aber auch 1,3 Mio. Einwohner. Die Stadt ist aber keine Großstadt, sondern macht mit seinen riesigen Vorstädten aus kleinen Einfamilienhäusern auf uns den Eindruck einer Provinz-Stadt. Wir besuchen, wie sollte es anders sein, am Abend unserer Ankunft gleich das National Wine Center of Australia. Eine staatliche Organisation,  die sich um das Wesen des Weines kümmert und uns mit Rat und  Tat edle Tropfen zu vernünftigen Preisen mit dazugehöriger Platter mit guter Auswahl an Käse und  Wurst kredenzt. Wir sind zur rechten Zeit in Adelaide, denn es ist das Fringe Festival. Überall werden Kunstdarbietungen aller Formen dargeboten, insgesamt wohl 1.500 Veranstaltungen in einem Monat. Wir hören der Aborigines Sängerin Vonda Last in „the Garden Sessions“ zu und sehen uns in Port Adelaide eine Darbietung im Maritime Museum zu Captain Morgan an. Aber es ist auch eine Freude, durch die Stadt zu schlendern und überall einzelnen Künstlern zuzusehen. Wir empfinden die Temperaturunterschiede als extrem. Nach dem relativ kühlen Sydney haben wir in Adelaide zunächst über 40°, bis die Temperatur nach zwei Tagen bei einem Wetterwechsel auf unter 20° fällt.

Wir testen den australischen Wein

Wir testen den australischen Wein

Auf dem Festival

Auf dem Fringe Festival

Alte Häuser in Adelaide

Alte Häuser in Adelaide

Wir steuern auf unserer Fahrt nach Melbourne als Erstes Hahndorf an, einen kleinen Ort unweit von Adelaide,  gegründet von 188 deutschen Auswanderern, die um 1838 aus Preußen wegen religiöser Verfolgung fliehen mussten. Leider ist der Ort zu einer Kitschmeile für australische Touristen verkommen, die hier Sauerkraut und Schnitzel essen. Wir besuchen stattdessen den verlassenen Friedhof und studieren die alten deutschen Namen auf den Grabsteinen, die von einem entbehrungsreichen Leben erzählen. Wir übernachten in Naracoorte und sehen unsere ersten Kängurus. Wir beobachten sie aus nächster Nähe, wundern uns über die unproportionierten Vorderbeine und die riesigen Hinterbeine. Wie groß die Tiere werden, wenn sie sich aufrichten, um nach uns Ausschau zu halten; wie seltsam der Bewegungsablauf wirkt, wenn sie davonspringen. Morgens wollen wir die großen Höhlen besichtigen, in denen man urzeitliche Skelette gefunden hat. Wir sind empört über die Gebühr von 30 $ pro Person und verzichten.

Die Kängurus beobachten uns

Die Kängurus beobachten uns

und fliehen dann

und fliehen dann

Wir fahren weiter in den Nationalpark The Grampians, übernachten in einem Campground im Wald und wandern am nächsten Morgen durch eine bizarre Schluchtenlandschaft, den Wonderland Loup.  Der Weg führt uns durch trockenes Buschland einem Bachbett folgend auf einen Bergkamm,  von wo wir einen wirklich wunderbaren Blick entlang der Klippen ins Tal haben.

In den Crampions: Durch Schluchten hinauf

In den Grampians: Durch Schluchten hinauf

zu den Gipfeln

zu den Gipfeln

Im Anschluss geht es zur Küste zurück nach Warrnambool, von wo wir der Küste entlang bis nach Melbourne folgen wollen, die Great Ocean Road. Wir wollen hier einige Teilstücke des gleichnamigen Langstreckenweges wandern. Immer wieder eröffnen sich tolle Blicke auf die wilde Steilküste mit den vorgelagerten ausgewaschenen Felsinseln,  die Zwölf Apostel genannt werden. Leider hat sich das Wetter verschlechtert. Wir haben Sturm und einzelne Schauer ziehen durch. Die Felsen werden von gewaltigen Wellen des Southern Ocean umspült. Erstaunlich,  wie sich das Wetter hier kurzfristig ändert. Wir sind doch recht weit südlich und der Sommer neigt sich seinem Ende entgegen. Wir fragen uns, was uns in Tasmanien erwartet. Wir haben dann aber doch einen schönen Wandertag, an dem wir 16 km auf dem Great Ocean Walk von Castle Cove bis Cape Otaway wandern und zum Auto zurück trampen.

Great Ocean Road von Adelaide nach Melbourne

Great Ocean Road von Adelaide nach Melbourne

Australien 181

Die 12 Apostel

Die 12 Apostel

In freier Wildbahn entdecken wir weitere für Australien typische Tiere. Zunächst eine Koala-Bärin mit Jungem auf dem Rücken. Die Koalas fressen nur Blätter von bestimmten Eukalyptusbäumen und sind dabei sehr vorsichtig bzw. wählerisch, denn die meisten Arten sind giftig. 70 von 500 Eukalyptussorten sind für sie genießbar. Die Tragezeit beträgt bei den Koalas nur 5 Wochen. Bei der Geburt krabbelt der 2 cm große Embryo in den Beutel, wo er weitere 30 Wochen bleibt. Um Energie zu sparen, schlafen Koalas 20 Stunden am Tag, mehr als die Faultiere. Und wir haben das Glück, die beiden bei Tageslicht zu sehen. Die Bilder sprechen für sich. Wir fragen uns, warum wir diese Tiere als so niedlich empfinden. Sicherlich sind es der im Verhältnis zu große Kopf, die abstehenden Ohren, die Knopfaugen und das flauschige Fell, naja die Ähnlichkeit zum Teddybären. Aber der Teddy ist wohl eher dem Koala nachempfunden. Dann hören wir ein Schreien, das aus den Baumwipfeln zu uns dringt. Vögel wettstreiten lautstark;  es sind weiße Kakadus, hier ’sulphur-crested cockatoo‘ genannt.Australien 206

Wie gefallen euch die Koalas?

Wie gefallen euch die Koalas?

Oder der Kakadu?

Oder der Kakadu?

In Melbourne steigen wir im Coffee House Palace ab. Der Name klingt gut, aber das Backpackerhostel ist leider ein Reinfall. Wir wollten Geld sparen. Nun geben wir trotzdem 100 $ pro Nacht aus und sind unglücklich damit, weil es laut, schmutzig, kaputt und unfreundlich ist. Wir lassen uns aber die Laune nicht verderben und entdecken sehr schöne und interessante Seiten von Melbourne.

Kunst in der Hosier Lane

Kunst in der Hosier Lane

Wir schlendern durch die Stadt und besuchen wieder Galerien,  zum Beispiel eine tolle Ausstellung über den Fotografen Richard Avedon. Dann sehen wir eine Ausstellung über den chinesischen Film- und Videokünnstler Yang Fudong und sind begeistert.

Das Melbourne von heute

Das Melbourne von heute

Das Melbourne von gestern

Das Melbourne von gestern

Am Strand warten wir gespannt auf den Sonnenuntergang,  denn zwischen  den Felsen des Wellenbrechers brüten die kleinsten Pinguine der Welt. Die 30 cm Tiere verlassen ihren Unterschlupf eine halbe Stunde nach Dunkelheit. Dutzende von Naturfreunden versammeln sich und warten auf die Pinguinparade. Am letzten Abend in Melbourne zieht es uns raus aus dem Backpackerhotel noch einmal zum St. Kilda Beach, wir machen Picknick und beobachten die Kitesurfer.

Melbourne von St. Kilda

Melbourne von St. Kilda aus

Die kleinsten Pinguine der Welt

Die kleinsten Pinguine der Welt

Zur Halbzeit unseres Australien-Besuches fliegen wir für zwei Wochen nach Tasmanien. Darauf haben wir uns schon lange besonders gefreut. Die Insel im Süden von Australien hat etwas  Mystisches, das uns anzieht. Wir freuen uns auch, weil wir Vicki und Gary und deren Kinder Nina und Zeke wiedersehen. Wir hatten sie auf den Marquesas kennengelernt, sie sind nach fünfjähriger Weltumsegelung wieder in Hobart zuhause.  Da ihr Haus noch vermietet ist, leben sie noch auf dem Schiff, das im Constitution Dock, dem Stadthafen, liegt. Sie leihen uns ein kleines Zelt (sie nennen es „für Verliebte“) und Isomatten,  damit wir nicht länger im Auto schlafen müssen.  Unser erstes Ziel ist der Mt. Fields National Park, wo wir zwei sehr schöne Wanderungen in traumhafter Landschaft unternehmen. Der Tall Tree Walk zeigt uns viele Arten von australischen Farnen und Farn-Bäumen. Am nächsten Tag geht es in die Berge zum Lake Dobsen, wo wir den Tarn Shelf Circuit machen. Das Wetter ist trübe geworden, verschont uns aber auf unserer 6-stündigen Wanderung mit stärkerem Regen. Wir laufen durch mystische Landschaften mit vielen Bergseen und über Hochmoore mit abgestorbenen Bäumen.

Vicki und Gary

Vicki und Gary

Tall Tree Track

Tall Tree Track

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Tarn Shelf Circuit vom Lake Dobson aus

Tarn Shelf Circuit vom Lake Dobson aus

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Die Tarn Shelf Hut ist die älteste Skihütte Tasmaniens

Die Tarn Shelf Hut ist die älteste Skihütte Tasmaniens

Wir übernachten in einem alten Hotel, in dem die Zeit in den 60er Jahren stehen geblieben ist, und essen am Abend Lamm und Wallaby, das kleinere tasmanische Känguru. Dann fahren wir in den Lake St. Claire National Park, der uns garstig empfängt. Es regnet und ist kalt, gefühlt nahe am Gefrierpunkt, sodass wir es den Koalas nachmachen und 12 Stunden im Zelt bleiben, bis am nächsten Tag wieder die Sonne lacht und wir den Lake Shadow Circuit wandern. Auf dem Weg stolpern wir über einen Tasmanian Echidnas, ein igelartiges Stacheltier,  das es ausschließlich hier gibt.

Lake St. Claire National Park

Lake St. Claire National Park

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Echidnas

Echidnas

Gereizt hätte es mich schon, den gesamten Overlandtrack zu gehen,  aber wir wollen das Gepäck nicht 5 Tage lang schleppen und das Wetter ist in Tasmanien doch sehr wechselhaft. Wir werden aber später das nördliche Ende des Weges in den Cradle Mountains besuchen. Aber zuvor fahren wir zur Westküste und besuchen die alten Bergwerksstädte Queenstown und Strahan. Die Gegend steht beispielhaft für die Natursünden, die die Menschheit auf der Suche nach Rohstoffen begeht. In Strahan flüchten wir wegen sintflutartigen Regens in eine Cabin auf einem Campground. Am Abend besuchen wir das Theater und sehen open air das Stück „The ship that never was“. Es handelt, stellvertretend für die Geschichte Australiens, von Strafgefangenen, die von dem berüchtigten Lager auf der Insel Sarah Island fliehen und mit einem Seglerboot nach Chile fliehen. Ab 1821 schickten die Briten ihre Strafgefangenen  zu dieser schwer zugänglichen Insel, wo fürchterliche Strafen auf sie warteten. In Port Arthur werden wir später eine ganze historische Stadt sehen, die von Strafgefangenen gebaut wurde und heute zum Weltkulturerbe zählt. Zwischen 1787 und 1868 wurden insgesamt 166.000 Strafgefangene von Großbritannien nach Australien verschifft.

Bei Queenstown: Die Spuren der Ausbeutung

Bei Queenstown: Die Spuren der Ausbeutung

The Ship that never was

„The Ship that never was“

Wir fahren nun ins Cradle Valley und finden dort einen guten Campground, der einen geschlossenen Koch- und Aufenthaltsraum hat. Wir lernen ihn zu schätzen, denn es wird in der Höhe nachts bitter kalt und hier können wir uns am Kaminfeuer wärmen. Zur Einstimmung umwandeln wir bei schönem Abendlicht den Lake Dove und genießen dabei die wechselnden Blicke auf den Cradle Mountain. Am nächsten Tag laufen wir bei noch trockenem Wetter eine große Runde, zunächst die Anfangsetappe des Overlandtracks,  hinauf Richtung Cradle Mountain Summit.  Mein Herz springt beim Aufstieg vor Freude, endlich einmal wieder im Gebirge zu sein und über ein paar Felsen klettern zu können. Dann geht es entlang des Massives weiter und wieder hinab zum Lake Dove zurück.

Cradle Mountains vom Lake Dove

Cradle Mountains vom Lake Dove

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Die Cradle Mountains vom Overlandtrack aus

Die Cradle Mountains vom Overlandtrack aus

Der Blick nach unten zum Overlandtrack

Der Blick nach unten zum Overlandtrack

Der Wetterbericht hatte schlechtes Wetter angekündigt, wir bedauern die Wanderer, denen nun drei Tage Regen auf dem Track drohen, und sind froh, selbst nach Launceston im Norden zu fahren. Dort tanken wir wieder etwas Kultur beim Galeriebesuch. Wir besuchen mehrere Ausstellungen, darunter eine gelungene Photoausstellung junger Kunststudenten sowie eine Gemäldeausstellung in Tasmanien lebender chinesischer Künstler.

Dann steuern wir den Freycinet Nationalpark an der Ostküste an. Wir finden im Nationalpark einen Zeltplatz direkt am Strand. Dort gibt es auch unser Abendessen bei wunderbarem Abendlicht. Am nächsten Tag wandern wir – wieder auf Empfehlung von Vicki und Gary – zur Wineglass Bay.

Strandleben im Freycinet National Park

Strandleben im Freycinet National Park

Klares Wasser gut zum Bierkühlen, weniger zum Baden

Klares Wasser gut zum Bierkühlen, weniger zum Baden

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Ein Grasbaum

Ein Grasbaum

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Unser letztes Ziel  ist die Tasman Peninsula, wo wir in der Fortescue Bay unser Zeltlager aufschlagen, um alsbald die fantastische Wanderung zum Cape Hauy aufzunehmen. Wir empfinden es als unseren Höhepunkt in Tasmanien, denn die Ausblicke in die wechselnden Küstenlandschaften um uns herum sind wirklich beeindruckend, und das, obwohl wir schon so viel Herrliches gesehen haben. Tags darauf haben wir noch eine spektakuläre Wanderung zum Cape Raoul.

Port Arthur, eine ganze Stadt erbaut von Strafgefangenen

Port Arthur, eine ganze Stadt erbaut von Strafgefangenen

Der Track zum Cape Hauy

Der Track zum Cape Hauy

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Cape Raoule

Cape Raoul

Tasmian Arc bei Devils Garden

Tasmanian Arc bei Devils Garden

Zurück in Hobart treffen wir wieder Vicki, Grey, Nina und Zeke zu einem leckeren Abendessen an Bord. Wir sind ihnen sehr dankbar für all die guten Tipps,  die sie uns gegeben haben. Wir haben intensive Gespräche und erfahren mehr über die Vorfahren von Vicki, die wie so viele andere als Strafgefangene nach Tasmanien kamen. Von den Deportierten hatten die entbehrungsreiche Überfahrt oft nur 50% überlebt. Die Überlebenden waren dann so entkräftet,  dass davon weitere 20% nach der Ankunft starben. Die Regierung von UK hatte seinerzeit ehemalige Sklavenhändler mit dem Transport der Gefangenen beauftragt, die teilweise nur wegen minimaler Vergehen wie dem Diebstahl von ein paar Kartoffeln verurteilt worden waren. Weitere Gespräche mit Australiern runden unser Bild ab. Viele Überlebende hatten in Australien anschließend viel größere Chancen, als sie in den UK jemals gehabt hätten, und konnten sich eine großartige Zukunft aufbauen.

Wir schließen unsere Reise mit dem Besuch des Museums MONA ab, das sehr viel mehr als nur Museum ist (der Erbauer nennt es „subversives Disneyland“). Der extrem erfolgreiche und professionelle Spieler und Kunstliebhaber David Walsh hat sich vor kurzem für 75 Mio $ ein Museum für alte und neue Kunst außerhalb von Hobart gebaut. In dem spektakulären dreistöckigen unterirdischen Gebäude zeigt er modernste Kunst. Wir verbringen dort einen halben Tag mit tollen Videoinstallationen und anderer gegenwärtigen Kunst, die der Kunst der alten Pharaonen-Sarkophage gegenübergestellt wird.

MONA - Museum für alte und neue Kunst

MONA – Museum für alte und neue Kunst

The snake

The snake

Stuhl mit Teller, Messer und zwei lebenden Goldfischen

Stuhl mit Teller, Messer und zwei lebenden Goldfischen

Keine Kunst, Wasserkaraffenim Cafe  vom Autor fotographiert

Keine Kunst, Wasserkaraffen im Cafe, vom Autor fotographiert

Annette und ich hatten eine wunderbare Reise durch Australien,  auf der wir auf umfangreichen Wanderungen neben den spektakulären Landschaften viel von Flora und Fauna gesehen haben. Gesehen haben wir die Kängurus, die kleineren Wallabies,  die Koalas, den Echidnas, Unmengen von Opossums (überfahrene oder lebendige) und viele Vögel. Dem scheuen Wombat, dem seltenen Platypus (das Schnabeltier) und dem Tasmanischen Teufel sind wir leider nicht begegnet. Auch den Tasmanischen Tiger fanden wir nicht. Er gilt seit 1936 als ausgestorben, wird aber immer noch von Naturbegeisterten in den Bergen gesucht.

 

7 Antworten zu “Australien

  1. Ihr lieben Beide, was für eine Freude für mich, euren so ausführlichen Beitrag mit den Erlebnissen und Bildern aus „down under“ zu sehen, nein, zu verschlingen! Wie immer – allerherzlichsten Dank dafür und mein riesengroßes Kompliment an Thomas (du bist es ja wohl, der uns federführend informiert). Ich weiß ehrlich nicht, welche Schilderung und welches Foto mich von all dem besonders berührt. Doch – bei den Fotos ist es dasjenige, welches euch beide beim Wein zeigt. Endlich mal wieder euch beide zu sehen war ein große Freude! Aber wie schade, dass ihr keinen Wombat zu sehen bekommen habt… Fühlt euch umarmt von eurem Bernhard

    • Lieber Bernhard,

      leider haben wir ja auch keinen tasmanischen Teufel gesehen, geschweige den tasmanischen Tiger. Wir müssen also noch einmal hin, aber davor gibt es jede Menge andere Erlebnisse, die auf uns warten. Danke für das Kompliment, mir macht es große Freude die Eindrücke in Bilder und Worte einzufangen und für die Freunde zuhause und für uns später festzuhalten. Ganz liebe Grüße zurück nach Berlin!

      Mit herzlichen Grüßen

      Thomas

      Thomas Herter

      http://www.ankesophie.wordpress.com

      Mobile New Zealand: +64 21 1887113

      Inmarsat Satellitentel.: +870776447234 – Anmerkung: Das Gerät ist nur eingeschaltet, wenn wir einen Termin zum Telefonieren per Email vereinbart haben.

      Auf See bin ich nur unter der Emailadresse DH7TH@winlink.org erreichbar. Anmerkung: Wir müssen zuvor eine Email ausgetauscht haben (ich an dich/Sie).

    • Liebe Annette und lieber Thomas, diesmal waren es besonders beeindruckende Fotos. Besonders interessant für mich auch der Bericht über Strafgefangenen. Alles Liebe, Annette*

  2. Hallöchen Ihr beide, herzlichen Dank für Euren ausführlichen Reisebericht. Gut zu wissen, dass es Euch beiden nicht nur gut geht, sondern auch sehr gut gefällt! 🙂

    Wie geht´s denn der Anke-Sophie? Vanuatu ist ja gar nicht sooo weit weg… hat sie den Taifun gut überstanden? Oder war das kein Thema?

    Ganz liebe Grüße aus dem allmählich frühlingshaften Berlin, Flo&Co

  3. Lieber Thomas, liebe Annette,
    ich freute mich an euren Schilderungen und tollen Bildern. Traumhafte Blicke und all das Ungewöhnliche, das die Natur zu bieten hat. Z.B. der Grasbaum – never heard!
    Besonders witzig fand ich Thomas Kunstfotos, speziell die Wasserkaraffen. Hätte sofort geglaubt, dass die aus dem Museum sind!
    Alles Gute weiterhin für Euch. Schön dass Ihr diese Reise macht!
    Liebe Grüße von Christl

  4. Oh my goodness, there is so much to love about this blog post! My favorite photos are

    1) The art you see in everyday life
    2) Annette as Marilyn in ‚PopArt‘
    3) The photo of the man in „the Chinese Restaurant‘
    4) The Kangaroos, Koalas, Penguins and Echidnas
    5) The Rainbow
    6) The Street Shot of The Art on Hosier Street (wish I’d taken that 🙂
    7) All of the amazing land and cityscapes
    and most of all, the beautiful portrait of Annette.

    Miss you all. Can not wait to go to Australia!

  5. Liebe Annette und lieber Thomas, habe wohl gerade an die falsche Stelle geschrieben, also noch mal hier: diesmal waren es besonders beeindruckende Fotos. Besonders interessant für mich auch der Bericht über Strafgefangenen. Die Franzosen schickten ihre Gefangenen zur Zeit der Pariser Commune nach Neukaledonien. Alles Liebe, Annette*

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