Barbados und St. Lucia

Wir sind in der Neuen Welt angekommen, auch wenn wir einige Tage brauchten, um es wirklich zu verstehen. In Barbados  lagen wir vor Port St. Charles vor Anker, da die Lagune alleine den Eigentümern des Ressorts zur Verfügung steht.

Port St. Charles

Port St. Charles

Hier landen wir immer mit dem Dinghi an

Hier landen wir immer mit dem Dinghi an

IMG_2953 IMG_2999Die Luxusappartements haben alle einen eigenen Bootssteg und wir beschreiben dies mit „Leben am Existenzmaximum“. Nur wir dürfen nicht rein. Im öffentlichen Hafen gibt es sechs Liegeplätze für Megayachten und selbst für unser Kleinstboot mit 38 Füßen Länge hätten wir 95 US $ pro Nacht zahlen müssen. Ja die Karibik ist extrem teuer. Beispielsweise kostet ein kleines Joghurt umgerechnet 1,40 € oder für eine Tüte Chips bezahlten wir glatt 5,00 €, da wir nicht aufgepasst hatten. Ab jetzt müssen wir jeden Einkauf bedenken.

Holzhäuser in Barbados

Holzhäuser in Barbados

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Straße in Bridgetown

Straße in Bridgetown

Der Unterschied zwischen arm und reich ist gewaltig. Extrem luxuriöse Villen stehen neben einfachsten Holzhäusern. Uns haben aber gerade die bunten Chattel-Häuser fasziniert, deren in allen Pastelltönen  gestrichenen Fassaden oft vollkommen verwittert sind. Die Geschichte lässt sich am Grad des Ausbleichens ablesen.  Die Häuschen dienten früher als mobile Eigenheime, die von freigelassenen ehem. Sklaven jeweils zum neuen Arbeitgeber transportiert werden konnten.

An einem Tag machen wir einen Ausflug ins Landesinnere zu St. Nicholas Abbey, einem der ältesten Plantagenhäuser der Karibik, gebaut 1650 – 60. Die letzten 200 Jahre war es im Besitz einer englischen Familie. 2006 wurde es von einem Architekten gekauft, der es liebevoll saniert hat. Auf den umliegenden Feldern wird nach wie vor Zuckerrohr angebaut, das in einer alten Dampfmühle gepresst wird und anschließend mit ebenso alten bayerischen Destilliergeräten zum besten Rum verarbeitet wird. Wir werden durch die alten Gebäude geführt und dürfen danach einen alten Film anschauen, der einen historischen Blick auf eine Atlantiküberquerung  der Eigentümer 1934, die damaligen Straßenszenen in der Hauptstadt Bridgetown und die harte Arbeit auf der Zuckerrohrplantage zeigt. Beim Umherstreifen durch das Anwesen und die Gärten denken wir an die Zustände in der Sklavenzeit und sehen die romantisierte Darstellung der britischen Großgrundbesitzer mit gemischten Gefühlen. Den Besuch schließen wir mit einem Abstecher nach Cherry Tree Hill ab, wo wir einen herrlichen Blick über die wilde Ostküste von Barbados haben. Die 40 US $ für das Taxi für zweimal 10 km vergessen wir.

Zuckerrohrplantage

Zuckerrohrplantage

Die Zuckerrohrpresse

Die Zuckerrohrpresse

Das Klohäuschen

Das Klohäuschen

St. Nicholas Abbey

St. Nicholas Abbey

Cherry Tree Hill - Blick auf die Ostküste

Cherry Tree Hill – Blick auf die Ostküste

Den Höhepunkt unserer Zeit auf Barbados bildet aber die Ankunft von Eva-Maria und Harald, liebe Freunde von der Insel Wörth im Staffelsee. Harald segelt eigentlich immer nur im Spätherbst mit uns, aber da Eva-Maria dies immer zu kalt war, treffen wir uns nun zum gemeinsamen Segeln hier in der Karibik. Nach dem am Wochenende nicht ganz einfachen Ausklarieren (Dockmaster, Immigration officer, Customs, Health…)  setzen wir die Segel für die nächtliche Überfahrt nach St. Lucia.

Die Anke-Sophie setzt Segel

Die Anke-Sophie setzt Segel

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Eine Nachtfahrt nach St. Lucia

Eine Nachtfahrt nach St. Lucia

IMG_3073 IMG_3075Wir steuern die Rodney Bay Marina an, da die Anke-Sophie dringend von Algen und Muscheln befreit werden muss. Im Vorfeld hatte ich mich auf der Werft für ein neues Antifouling angemeldet. Wir verbringen drei Tage auf dem „dry dock“ mit Organisieren, Einkaufen, Reparieren, Schleifen und Pinseln, nebenbei Wäsche Waschen. Immer die Leiter hoch und runter. Alles ist wahnsinnig teuer, worüber wir nicht nachdenken dürfen.

Anke-Sophie muss auf's Trockendock

Anke-Sophie muss auf’s Trockendock

Ein neues Antifouling muss dringend aufgetragen werden

Ein neues Antifouling muss dringend aufgetragen werden

Entenmuscheln nicht in der Suppe, sondern am Rumpf

Entenmuscheln nicht in der Suppe, sondern am Rumpf

Farbe für 1000 US $

Farbe für 1000 US $

Anke-Sophie gespachtelt und geschmierkelt

Anke-Sophie gespachtelt und geschmirgelt

mit Primer in gelb

mit Primer in gelb

mit erstem Anstrich in blau

mit erstem Anstrich in blau

zweiter Anstrich in schwarz - vorher und hinterher

zweiter Anstrich in schwarz – vorher und hinterher

Sightseeing soll auch nicht zu kurz kommen, deshalb mieten wir uns ein Auto. Für sagenhafte 100 US $ und zusätzlich  45 US $ für die lokale Fahrerlaubnis bekommen wir ein mitleiderregendes Auto und taufen den Vermieter um in „rent a wrack“. Wir fahren die traumhafte Westküste von St. Lucia nach Süden und bestaunen nach jeder Kurve die Landschaft aufs Neue. Lassen wir die Bilder sprechen:

Wir fahren die Westküste von St. Lucia entlang

Wir fahren die Westküste von St. Lucia entlang

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Anse La Raye

Anse La Raye

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Besonders gefällt uns Anse La Raye mit seinen alten Holzhäusern. In dem Fischerdorf wurden früher spezielle Einbaum-Kanus gebaut. Nach der ersten pittoresken Faszination machten die Bewohner einen eher bedrückten und sehr armen Eindruck.

IMG_3616Auf dem Weg nach Soufrière zeigt uns ein junger Mann einen tollen Ausblick aus einem neuen kunterbunten Restaurant. Danach besuchen wir die naheliegende Vulkanlandschaft von Sulphur Springs, wo schwefelhaltige Schlämme brodeln und Dampfschwaden in den Urwald ziehen. Hier sparen wir endlich einmal etwas (4 x 8 US $), da uns die Parkwächter verraten, dass nach 17 h kein Eintritt zu zahlen ist. Den Abschluss bildet ein Abendessen mit traumhafter Sonnenuntergang-Aussicht.

Die Vulkane von Soufrière von unserem Restaurant aus gesehen
Die Vulkane von Soufrière von unserem Restaurant aus gesehen

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Soufrière

Soufrière

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Der Blick nach Soufière aus den Bergen von einem frisch gestrichenem Restaurant

Der Blick nach Soufrière aus den Bergen von einem frisch gestrichenem Restaurant

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Eva-Maria und Harald

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9 Antworten zu “Barbados und St. Lucia

  1. Hallo Thomas! Ist Annette noch bei dir? Dann Guten Morgen Annette!! Warum sieht man dich nicht auf den Bildern?
    Aber die sind ja wieder beeindruckend.
    Ist Linus mit von der Partie???? Sieht doch so aus auf dem letzten Foto, oder? (Comicserie)

  2. Liebe Annette, lieber Thomas, Annette ist doch ganz deutlich auf den Bildern zu sehen. Sehr schöne Fotos! Freue mich für Euch, dass alles so gut geklappt hat. Weiterhin interessante Erlebnisse wünsche ich Euch und bin gespannt auf neue Berichte, Eure Annette* (die jetzt ein Kalenderblatt über das Vorruhestandsgesetz von 1984 schreibt :-))

  3. Liebe Blauwassersegler!
    Solch einen Rum für Rassmus! Da muss er ja euch wohlgesonnen sein! Die Bilder sind beeindruckend schön, aber auch bedrückend! Was dabei in euren Köpfen vor sich geht, können wir ahnen.
    Trotzdem, weiterhin eine gute Reise wünschen euch die Laufers!!

    • Liebe Hildegard,

      nun haben wir Rum in die Karibik reimportiert. Da müssen wir sehen, dass er wegkommt. Wir haben schon einheimischen gekauft, um uns einen Rumpunsch an Bord mischen zu können. Es geht uns gut, wir sind auf Martinique und bleiben da auch noch bis Montag, da wir hoffen, dass unser Radar repariert werden kann…

      Mit herzlichen Grüßen

      Thomas

      Thomas Herter

      http://www.ankesophie.wordpress.com

      Mobil Karibik: +1758 519 9413

  4. Lieber Thomas, liebe Anette,
    Das sind ja mal wieder ganz unglaubliche Bilder und spannende Berichte! Wir waren ganz fasziniert von den beeindruckenden Bildern der Überfahrt – und jetzt diese ganz andere, so bunte Welt!
    Ganz liebe Grüsse und weiterhin eine tolle Fahrt! Maya

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