Nun zu zweit segeln wir Richtung Süden. Der Wind ist schwach, so kommen wir am ersten Tag lediglich bis Bayona, hier haben wir mal galizischen Nebel, und am nächsten Tag bis La Guardia, die spanische Grenzstadt, wo wir in einer engen Bucht vor Fischerbooten ankern.
Da für Dienstag guter Wind aus Norden angesagt ist und die darauf folgenden Tage eher schwachwindig sein werden, segeln wir die 55 sm bis Porto in einem Stück. Eine alte Dünung schaukelt uns mächtig durch. So ungefähr stelle ich mir die Bedingungen beim Passatsegeln vor. Die neue Douro Marina hat erst im Febr. 2012 eröffnet und empfängt uns mit mit bestem Service.
Hier bleiben wir drei Tage um einige kleine Arbeiten am Boot durchzuführen und natürlich, um die Stadt zu besichtigen.
Porto liegt nahe der Mündung des Flusses Douro, der von Spanien kommend quer durch den Norden Portugals strömt.
Die Lage ist faszinierend. Der Douro schlängelt sich durch die Stadt und wird von 6 Brücken überspannt. Und ich verwechsle doch tatsächlich die Brücken. Ich fotografiere die „Ponte de Dom Luis I“ von allen Seiten im Glauben sie sei die vom Ingenieur Gustave Eiffel 1886 erbaute Bogen-Brücke. Erst am zweiten Tag entdecken wir die richtige Eifel-Brücke.
Die Brücke verbindet die Altstadt Ribeira mit dem gegenüberliegenden Vila Nova de Gaia, dem Stadtteil mit den Portwein-Kellereien mit den großen Lagerhäusern und Kellern.
Nach der Stadtbesichtigung treibt es uns dort hin, denn wir wollen den berühmten Portwein testen. Uns wurde die Kellerei Churchills empfohlen, die wir etwas ferner ab vom Mainstream finden und wir nehmen dort an einer Weinprobe teil.
Danach sehen wir schon nackte Frauen auf Balkonen vor schönen Azulejos sitzen…
Gut gelaunt folgen wir dann der nächsten Empfehlung und gehen in einem feinen Fischrestaurant am Douro-Ufer Stockfisch essen, eine hiesige Spezialität.
Wir sind begeistert von Porto und nennen sie die Stadt der Gegensätze. Ein fantastisches Ensemble aus alten Häusern, die oft mit wunderschönen Azulejos, den blauen Kacheln, geschmückt sind. Einige sind schön renoviert, viele andere -eigentlich die Mehrheit- sind tatenlos dem langsamen stetigen Verfall preisgegeben. Dann wieder gelungene supermoderne Architektur. Man sieht die Armut zum Beispiel an den Frauen, die in Waschhäusern an der Straße die Wäsche waschen, und den Reichtum dargestellt durch dicke Autos oder fette Motoryachten. Beide Seiten in Porto direkt neben einander.
Am dritten Tag kommt Fernando aus Berlin eingeflogen, um uns die nächste Woche nach Lissabon zu begleiten.
Lieber Thomas,
vielen Dank für die schönen Bilder und Eindrücke: Da bin ich aber froh, dass die nackten Frauen „unerreichbar“ hoch waren… Das (erste) Nebelbild gefällt mir besonders. Und noch eine Frage: Wenn wir über den Atlantik segeln, haben wir dann so unangenehmen Passat, wie du ihn hier beschreibst????
Weiterhin eine schöne Zeit!
Liebe Grüße
deine Annette
Meine Liebe!
Ein Kommentar von dir ist mir doch allerliebst! Die Passatwinde haben den Vorteil, dass sie recht verlässlich und bis auf Störungen konstant wehen. Allerdings aus achterlichen Richtungen und das bedeutet Schaukelei, an die wir uns wie die anderen sicher auch gewöhnen werden! Wir haben ja noch Zeit uns vorzubereiten…
Mit herzlichen Grüßen
Thomas
Thomas Herter Mobil Spanien: +34 628 272 606