Nachdem uns in den ersten Tagen auf der Nordsee oft Wind, Welle und Strömung entgegenstanden, waren wir ganz froh, dass endlich weniger Wind kommt und auch aus der richtigen Richtung, nämlich NW bis N, und es waren 3 Bft angesagt. Es war ein guter Start in Ijmuiden; wir kreuzten gegen leichten Südwestwind, der bald Richtung West drehte und uns dann weiter nach NW. Der Spi darf fliegen und wir sind ganz glücklich, dass es in die richtige Richtung geht. Leider schlief der Wind nach einem Drittel ein und wir saßen in der Mitte zwischen Holland, Belgien, Frankreich und England und hatten absolute Flaute. Und es waren noch 100 sm bis Dover! Hätten wir nicht Mitsegler in Dover treffen wollen, dann hätten wir uns treiben lassen und auf Wind gewartet, so mussten wir aber die Strecke motoren. Noch nie haben wir eine solche Strecke ohne Segel zurückgelegt! Sonst sind wir diejenigen, die immer zuletzt die Maschine anwerfen. Aber sehen wir es positiv, die ersten 50 sm waren super schönes Segeln erst an der Kreuz bei leichtem SW gegenan und dann mit Spi bei NW weiter. Ich glaube, wir müssen da einfach gelassen durch.
Die Nacht im Kanal war angenehm ruhig. Die französische Küstenwache hat uns irgendwann angefunkt, was wir da zwischen den beiden Verkehrstrennungsgebieten treiben würden. In schlechtem französischen Englisch wurde nach meiner „intention“ gefragt. Erst als ich ihm erklärte, wer wir sind und wohin wir wollen, wurde mein Ansinnen wohlwollend geprüft und wir durften weiterfahren. Die Querung des Kanals war entgegen unseren Erwartungen fast ohne Verkehr möglich und ein frischer Wind ermöglichte uns die letzten Seemeilen nach Dover zu segeln, dann gegen die Strömung mit Maschinenhilfe.
Was ein Gefühl, plötzlich vor der Hafeneinfahrt von Dover mit dem netten Engländer vom Port Control das Einlaufen zwischen den riesigen Fähren abzustimmen!
Diese freundliche und hilfsbereite britische Art, die ich so oft während meiner Arbeit bei Arup kennenlernte, wiederzuerkennen. Musik in den Ohren, auch die fremden und doch bekannten Sirenen der Polizeiautos , die vom Ufer durch den Wind herübergetragen werden. Welch Service: Ein Harbour Patrol eskortiert uns bis zu unserem Hafenbecken Granville Dock, wo wir für eine Nacht festmachen und unsere Mitseglerinnen Kathrin und Marlies treffen wollen. Ein herrlicher Rundgang durch Dover mit seinen kleinen typischen Häusern und der Burg über den Klippen erfreut uns und bringt bekannte Gefühle mit sich von unseren bisherigen Reisen.
England empfängt uns freundlich, sonnig und der Wind dreht auf Nordost und soll so bleiben.
Unser erster Segeltag zu viert bringt uns Brighton. Auslaufen um 13:00, um die volle Tide nach Westen auszunutzen. Der Wind frischt auf und mit ausgebaumter Genua rauschen wir entlang der Kreidefelsen der englischen Südküste. Zwischendurch wird der Wind schwächer, unser Plan stimmt nicht mehr ganz, wir kommen in die Gegenströmung und wir segeln in die Nacht hinein. Dann frischt er wieder auf. Fallwinde bringen die Anke-Sophie trotz des vielen Gewichtes mit bis zu 11.9 kn zum kurzfristigen Heruntergleiten der Wellen, die sich besonders vor Beachy Head aufbauen.
Da spielt auch die Gegenströmung von 2,5 kn kaum mehr eine Rolle. Ja, es darf doch auch mal so rum sein… In der Seekarte und der Literatur wird vor den Strudeln und Wellen, den „outfalls“, gewarnt und wir passen auf und versuchen, die berüchtigten Gebiete zu umfahren.
Und dann der historische Moment des Überquerens des Längengrades 000° von Ost nach West. Weder wir noch die Anke-Sophie waren je in westlichen Längen segelnd unterwegs.
Auch in Brighton werden wir um 1 h morgens (das stelle man sich mal in Deutschland vor!) vom Hafenmeister freundlich über Funk zu einem Platz geleitet, wo wir mit unserem Tiefgang von 2,3 m liegen können, denn der Rest des Hafens ist flacher.
Nächstes Ziel soll Cowes auf der Isle of Wight
Liebe Annette, lieber Thomas, so ein toller Reisebericht! Und wunderbare Fotos. Herzliche Grße von Hans-Heinrich und Annette<<<+
Lieber Hans-H, wir freuen uns, dass es euch Spaß macht, denn es ist oft nicht einfach, einen WLAN zu finden. .. Liebe Grüße aus Cowes Thomas und Annette
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Liebe Annette, lieber Thomas,
schön von Euch zu hören. Die Bilder sind wunderschön. Da bekommt man richtig Lust auf Urlaub und Meer. Weiterhin viel Spaß und alles Gute.
Grüße Martina
WOW, ihr Lieben! So viele Details und so viel Positives – endlich – ich bin hin und weg. Weiterhin ganz viel Schwung und noch ein paar Sonnenbäder! Annette, du siehst schon viel entspannter aus als in Stralsund…. Und:Thomas, ich bin schon dran an deinen Emails. Seid umarmt vom:Bernhard
Lieber Bernhard, danke für die Nachricht, die ich mit dem Handy lese. Liebe Grüße aus Cowes Annette und Thomas
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Hallo Ihr Lieben… das ist so spannend. Wir verfolgen Eure interessante Reise und freuen uns, irgendwann auch einmal dazustoßen und mitsegeln zu dürfen. Morgen gehts für uns erstmal 4 Wochen nach Peru. Weiterhin alles Gute und gute Reise, Harald & Eva-Maria
Lieber Harald und Eva, schön von euch zu hören. Gute Reise nach Peru. Ich sag mal bis bald an Bord Liebe Grüße Thomas und Annette
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Hallo Thomas,
alles sehr spannend !! Hoffe, es geht dir gut. Gute Fahrt weiterhin…
Gruß vom Bruder Markus
Lieber Markus, ich hatte dir gestern versucht zu antworten, aber da funktionierte es leider nicht, deshalb noch mal. Wir hatten uns ja gar nicht richtig verabschiedet, das holen wir nun auf diese Weise nach. Ich freue mich, wenn du dabei bleibst und wir uns ab und zu mit Emails oder Skype austauschen, bis bald. Thomas und liebe Grüße auch von Annette
Ihr Lieben,
schön, dass ihr nach so viel Anstrengung jetzt mal Glück mit Wetter und Wind habt. Wir freuen uns auch sehr an den schönen Fotos.
Weiter gute Reise wünschen euch Vieren
Lisa und Andreas
Liebe Lisa, lieber Andreas,
wie schön, dass ihr uns in Gedanken begleitet und Freude an den Berichten und Photos habt! Thomas gibt sich sehr viel Mühe damit. Oft denke ich an unsere gemeinsame England-Reise 1999, wenn wir die netten Städtchen sehen. – Hoffentlich geht es euch (auch) gut!?
Liebe Grüße eure Annette (und Thomas)